Mein Leben auf zwei Rädern
von Alfred Joch
Mein Leben auf zwei Rädern
Motorradlgschichtln Teil 12
Nicht ganz unspektakuläre Stunts
Mit den im letzten Kapitel angedeuteten Stunt wollen wir beginnen.
Was braucht man dazu:Eine PUCH MC50
Mit +65ccm Überarbeitetem Zylinderkopf (Verdichtung 1:Mehr geht nicht mehr) Ev. Zündung verstellt (Früh oder Spät ?) Optional einen lauten Auspuff (Wegen Erregung von Aufmerksamkeit der Passanten) Weiters eine rote Ampel (Vorzugsweise am Gürtl, Ecke Mariahilfer Strasse) Durchführungsbestimmungen:
Man bleibe vorerst bei der roten Ampel in Pole-Position stehen. Lasse den Motor im Leerlauf tuckern. Nur manchmal mit sachten Gasstössen den Motor vorm Absterben bewahren. Gelblicht-Phase abwarten. 1. Gang einlegen. Kurz vorm Sprung auf Grün Gas voll aufreissen. Entsetzten Gesichtsausdruck der Passanten (wegen des plötzlich einsetzenden infernalischen Gebrüll der Eigenbau- Resonanzauspuffanlage) kontrollieren. Wenn alle Blicke auf dich gerichtet sind in vorgebeugter Körperhaltung, in Erwartung eines mächtigen Wheelies, die Kupplung effektvoll schnalzen lassen. Dann elegant nach vorne über den Lenker abrollen weil das Bike, anders als erwartet, nach hinten schiesst um dort am Dachl eines VW-Käfers liegen zu bleiben. Applaus der Passanten höflich und dankend winkend entgegennehmen. Das ganze funktioniert aber nur wenn der Motor in der Leerlaufphase in die Gegenrichtung umschlägt!
STUNT 2
Was braucht man dazu:Eine PUCH MC50
Mit +65ccm
Überarbeitetem Zylinderkopf (Verdichtung 1:Mehr geht nicht mehr)
Grössten Vergaser aller Zeiten.
Hügeliges Gelände. (vorzugsweise die Mistgrube am Laaerberg (gibts nicht mehr)).
Optional einen lauten Auspuff (Wegen Erregung von Aufmerksamkeit der Passanten) Durchführungsbestimmungen:
Man suche sich ein kurzes sehr steiles Bergaufstück. Trainiere ein paar mal da in den Fussrasten stehend hinauf und hinunter zu fahren. Wenn das klappt und fad wird, sollte man überlegen einen langen Anlauf zu nehmen und mit High-Speed den Hang hinaufbrettern um oben an der Kante elegant weg zu springen. Dabei schön locker in den Fussrasten stehen und im zweifelsfall immer am Vollgas bleiben. Als nächstes beim Übergang von der Waagrechten in den Bergaufteil auf grund der Kompression mit den Gemächt auf den Tank knallen. Dann vor Schreck und Schmerz von den Fussraten abgleiten - aber immer schön auf Vollgas bleiben. Als koordinations unfähiger Passagier springt man jetzt ordentlich, auf der Sitzbank hockend, von der Kante ab, verliert den Kontakt mit der Sitzbank um ihn umso heftiger bei der Landung wieder zu finden. Was wieder bedeutet Gemächt auf Tank schlagen, wohltuendes Gefühl breitet sich von Richtung Schritt über Magen bis in die letzte Gehirnwindung aus. Wie gelähmt, gibt man sich anschliessend seinem schrägen Weltbild wieder hin. Wenn man nicht bewusstlos ist sollte man die mit Vollgas brüllende MC irgendwie abstellen. Was aber auf grund der dieselhaften Verdichtung nur mit abwürgen geht!
Irgendwie hasste ich in diesen Momenten meine MC 50. Ein anderes Heizgerät muss her. Es war die Stunde der PUCH Monza 6SL
Aber das ist eine andere Geschichte und die gibt es hier zu lesen.